Was ist SEO und wie wichtig ist SEO?
Jeder der sein Unternehmen im Internet präsentieren will, hat sicher schon mehr als einmal von SEO gehört. SEO ist Abkürzung für die englische Bezeichnung „Search Engine Optimization”. Auch hier benutzen die Fachleute lieber eine Abkürzung anstelle des Deutschen Begriffs: „Suchmaschinenoptimierung“. Das soll uns aber nicht von der eigentlichen Thematik abhalten.
Der eCommerce Bereich nimmt dem Offline-Handel immer mehr Umsätze weg, die Verbreitung von Smartphones ist in Deutschland immens und so wird es immer wichtiger, dass auch kleinere Unternehmen über einen Internet-Auftritt verfügen. Leider reicht das noch nicht, diese muss auch in den Ergebnisseiten der Suchmaschinen (SERPs) auf der ersten Seite zu finden sein. So kommt es, dass SEO bzw Suchmaschinen-Optimierung in aller Munde ist. Offensichtlich ist es möglich, eine Website so zu optimieren, dass sie ein besseres Ranking erhält, wenn man bestimmte Maßnahmen umsetzt.
Worum geht es bei SEO?
Hierbei sollte das Hauptaugenmerk vor allem auf der Auseinandersetzung mit der folgenden Frage liegen: Wie kann der Traffic bzw. die Besucherzahl auf einer Webseite gesteigert werden und die steigenden Besucherzahlen zu steigenden Verkaufszahlen gewandelt werden? Gerade für kleinere Unternehmen oder Nischen-Anbieten bietet das Internet in diesem Bereich diverse Möglichkeiten den Traffic zu steigern und neue Märkte zu erschließen. Manche dieser Bemühungen haben fragwürdigen Erfolg und können unter Umständen auch zu Verschlechterungen führen, andere wiederum wirken vielversprechend und liefern überprüfbare Ergebnisse.
SEO vs. Usability
SEO alleine reicht aber nicht. Schließlich werden Websites immer noch für Menschen gemacht. Es nützt nichts, eine Seite ausschließlich für die Suchmaschinen zu optimieren und dabei keinen Wert auf Design und Usability zu legen. Zwar wird mittels SEO ein besseres Ranking in den Suchmaschinen angestrebt, jedoch sind es am Ende des Tages Menschen, die via Google und Co. die Website finden sollen. Daher sollte der Fokus bei der Erstellung einer Website immer auf den Benutzern, die die Website besuchen liegen. In diesem Zusammenhang hört man immer wieder das gepriesene Wort „Content“ zu Deutsch Inhalt. Entscheidend ist, den Besuchern einen Mehrwert und interessante Informationen zu bieten.
Wie kann ich meine Seite optimieren?
Wer seine Website optimieren möchte, sollte sich zunächst mit der Frage beschäftigen, welche Menschen wohl Probleme haben könnten.Häufig sind dies Menschen die eine Behinderung, in welcher Form auch immer. Man muss sich einfach vorstellen, welche Probleme ein Benutzer mit einer Sehbehinderung hat.
Wie man eine Website barrierefrei optimiert, ist vom W3C klar definiert. Ich benenne nur die wichtigsten Punkte:
- Seitentitel muss aussagekräftig sein
- Semantische Struktur
- Alles Wichtige steht am Anfang
- Aussagekräftige Linktexte
- Bilder mit Alt-Texten
Wer diese Regeln befolgt, hat auch bei Google und anderen Suchmaschinen gute Chancen auf ein gutes Ranking haben.
Bis hier her hat das alles noch nichts, oder nur sehr wenig mit Suchmaschinenoptimierung zu tun. Dennoch sind dies die wesentlichen Voraussetzungen für erfolgreiches Ranking. Denn im Grunde versucht der Algorithmus von Google oder jeder anderen Suchmaschine einen, vollkommen behinderten Menschen nachzubilden.
Auch ohne SEO können Websites ein super Ranking haben
Es gibt jedoch auch zahllose Beispiele dafür, dass Websites auch dann super ranken können, wenn sie gar nicht Suchmaschinen-optimiert sind. An dieser Stelle komme ich auf den zuvor genannten Mehrwehrt bzw. interessanten Inhalt zurück. Wer dauerhaft viele interessante und vor allem relevante Inhalte ins Netz stellen kann, braucht sich um Suchmaschinenoptimierung nicht zu kümmern. Dies ist leider die Ausnahme und für viele Anbieter kaum bzw. nur schwer möglich. Sollten die Inhalte interessant genug sein, werden sie automatisch eingehende Links anziehen. Womit ich auch zu dem “kniffeligsten” Punkt für ein gutes Ranking komme: den Links. Für Suchmaschinen – insbesondere für Google – ist die Anzahl und die Bedeutung der eingehenden Links, die auf eine Seite zeigen, ein wichtiges Kriterium.
SEO ist in erster Linie Linkbuildung
Sollte eine Website keine spannenden Inhalte bieten, wird sie auch keine automatische Verlinkung generieren. Und dann – und erst dann – kommt SEO ins Spiel. Die Suchmaschinenoptimierung besteht größtenteils aus Linkbuilding – man sorgt manuell dafür, dass eine eingehende Verlinkung entsteht. Früher konnte das ganz simpel über das Eintragen in Webkatalogen geschehen. Nach diversen Updates hat Google siese „Lücke“ aber geschlossen und somit führt das allein heutzutage kaum noch zu einem Ranking-Gewinn. Ich werde in einem weiteren Artikel noch genauer auf dieses Thema eingehen. Dann gibt es die Methode, über Linktausch an thematisch passende Links zu kommen. Oder der Seitenbetreiber kauft eine gewisse Anzahl von links ein, dass heißt, er bezahlt die linkgebende Seite für einen Backlink. Die beste, weil sicherste und langfristig erfolgreichste Methode ist aber sicherlich eine Mischung aus Marketing und Vernetzung.
Weitere Themen von SEO
Hier ein paar Stichwörter:
- Meta Tags
- robots.txt
- XML-Sitemap
- Keyword-Analyse
- Keyword-Optimierung
- Nofollow-Links
- Redirection (Umleitung)
- Canonicalization (Quellen-Bezug)
Ein paar Anmerkungen dazu:
Meta-Tags liest außer Suchmaschinen und einigen verrückten Webmastern niemand.
Die Robots.txt-Datei sagt den Suchmaschinen, welche Daten sie crawlen dürfen und welche nicht. Ohne Angabe indexieren sie alles, was sie finden.
XML-Sitemap kann die Geschwindigkeit, mit der neue Seiten indexiert werden, beeinflussen. Aber eine Auswirkung auf das Ranking haben sie meines Wissens nach nicht.
Keyword-Analyse bedeutet, dass man die “lohnendsten” Begriffe findet, die am meisten Suchvolumen haben.
Bei der Keyword-Optimierung wird dann der Content entsprechend modifiziert. Im schlechtesten Fall nennt man das Keyword-Stuffing. Der Text ist dann mit dem Begriff überladen und im Grund unlesbar. Typischer Fall von Optimierung für eine Suchmaschine, wobei der SEO vergessen hat, dass auch Suchmaschinenoptimierung ja zu mehr Besuchern führen soll.
Nofollow-Links geben an, ob die Suchmaschine dem Link folgen soll oder nicht. Das ist für jeden normalen Menschen völlig irrelevant.
Die Umleitung von Seiten, deren URL modifiziert wurde, ist kurzfristig sinnvoll, aber langfristig kriegt Google das auch ohne Redirect geregelt.
Kurzum: all diese SEO-Maßnahmen sind für den menschlichen Benutzer einer Seite irrelevant. Und ich behaupte mal, dass sie nur einen minimalen Einfluss auf das Ranking haben. Dafür einen SEO zu engagieren, lohnt sich in aller Regel nicht.
Für welche Website lohnt sich SEO?
In aller Regel ist Google in der Lage, gute Inhalte aus sauberen Websites eigenständig entsprechend gut im Ranking zu platzieren – ohne das je die Seite optimiert und/oder in die Verlinkung eingegriffen wurde. Suchmaschinen-Optimierung ist nur dann nötig, wenn die Inhalte eher unspannend sind, aber am Auffinden ein lukratives Interesse besteht. Das ist in aller Regel bei Shops der Fall. Und hier ist natürlich auch die Konkurrenz am größten. Wenn erst einmal mehrere Websiten eines Marktes optimiert werden, schaukelt sich die ganze Sache allmählich hoch. Die Betreiber der Websites müssen dann aufpassen, dass der steigende Gewinn auch die steigenden SEO-Kosten übertrifft. Es ist vorhersehbar – wenn nicht in einigen Branchen bereits der Fall -, dass das Ende dieser Spirale irgendwann erreicht ist.
Dieser Artikel ist natürlich eine Prognose auf Basis der aktuellen Situation. Selbstverständlich können werden sich die Rahmenbedingungen ändern. Eine belastbare, langfristige Prognose halte ich im Suchmaschinenmarkt für unmöglich.